Klimaneutral auch ohne Oberleitung

Das Land Baden-Württemberg und regionale Partner haben im Sommer 2021 die TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK), komobile GmbH (Wien) und weitere Partner damit beauftragt eine Studie zur Elektrifizierung von Bahnstrecken und alternativen Antrieben von Fahrzeugen zu erarbeiten.

Die SteFanS-Studie – Strategie für lokal-emissionsfreie Fahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken – befasst sich mit insgesamt 16 Strecken von über 500 Kilometern Gesamtlänge, die heute noch mit Dieselfahrzeugen betrieben werden. Ziel war die Erarbeitung von Strategieempfehlungen für das Land, ohne damit aber vorzugeben, dass es nur eine Technologie für alle Strecken geben dürfe.

Gegenübergestellt wurden in einer technischen, betrieblichen und (volks-)wirtschaftlichen Betrachtung die Alternativen klassische Oberleitungselektrifizierung (EMU-Betrieb), Betrieb mit Batteriefahrzeugen (BEMU) und ein Betrieb mit Brennstoffzellenfahrzeugen (HEMU). Dabei wurde im Rahmen der wirtschaftlichen Bewertung eine Methodik entwickelt, die unterschiedlichen Lebensdauern von Oberleitungsinfrastruktur und Fahrzeugen in die Betrachtung einzubeziehen, d.h. die längere Lebensdauer von Oberleitungsinfrastruktur besser zu berücksichtigen. Die Herangehensweise des Gutachters beinhaltete darüber hinaus, die rein wirtschaftliche Betrachtung unter Berücksichtigung auch strategischer, zum Teil qualitativer Aspekte zu einer abgewogenen Gesamtempfehlung zu entwickeln.

Die Studie brachte zum Ergebnis, dass der Betrieb mit Wasserstoff-Hybrid-Zügen in naher Zukunft aufgrund diverser betrieblicher und wirtschaftlicher Gründe nicht weiter in Betracht gezogen wird. Im direkten Vergleich konnte sich diese Technologie auf keiner der untersuchten Strecken in Baden-Württemberg – auch aufgrund der Eigenschaften der Infrastruktur und des Betriebs – durchsetzen.

Weiterführende Informationen können direkt auf der Homepage des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg nachgelesen werden.