Im Rahmen der Erweiterung der KZ-Gedenkstätte Gusen wurde komobile von der Bundestastalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit der Erstellung eines Mobilitätskonzepts beauftragt. 2022 wurden durch die Republik Österreich am Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen Grundstücke angekauft, welche für Besucher:innen zugänglich gemacht werden. Für die Zukunft wird sowohl eine Zunahme der Besucher:innenzahl als auch eine Änderung der Besucher:innenstruktur prognostiziert. Insgesamt umfasst die Gedenkstätte Gusen drei Areale, ins Konzept miteinbezogen wurde auch die nahegelegene Gedenkstätte Mauthausen.
Ausgehend von den Ergebnissen eines vorangegangen Beteiligungsprozesses war es das Ziel, ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, das sich an den Grundsätzen einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung orientiert und optimal auf die Bedürfnisse der Besucher:innen und Anwohner:innen eingeht. Das von Anna König, David Hacker und Helmut Koch erarbeitete Konzept umfasst zielgruppenorientierte Maßnahmen und deckt die Bereiche An- und Abreise, Mobilität vor Ort sowie Information und Kommunikation ab. Die Bestrebung war, die Erreichbarkeit für alle Zielgruppen sicherzustellen, die Mobilität zwischen den Arealen zu gewährleisten, den Pkw-Anteil der Besucher:innen zu reduzieren und die Verkehrsbelastung für Anwohner:innen zu minimieren.
Für die Umsetzung wurden Handlungsfelder definiert (z.B. Handlungsfeld Parken, Handlungsfeld Spitzentage, Handlungsfeld Öffentlicher Verkehr, etc.) und innerhalb dieser Maßnahmen entwickelt.
Das Mobilitätskonzept ist Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen für den EU-weiten Architekturwettbewerb, der noch heuer ausgeschrieben werden soll, die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen soll dann schrittweise erfolgen. Final soll ein zeitgemäßer Gedenkort unter Berücksichtigung der Anforderungen eines zukünftigen Gedenkstättenbetriebs und den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort geschaffen werden.
Das KZ Gusen wurde ab Dezember 1939 errichtet. Bis zu seiner Befreiung im Mai 1945 wurden dort 71.000 Gefangene aus fast 30 Nationen inhaftiert. Mehr als die Hälfte überlebte die Haft nicht.
Foto © Mauthausen Memorial / Julius Sevcik